Kriegskantate [2011]
Original
Résumé Der Soldat ist auf der Siegerseite. Schutzlos sind ihm die Feinde ausgeliefert, für die er nichts als Verachtung, Hass und Gewalt übrig hat. Mit unglaublicher Brutalität demütigt und schlachtet er Vater und Mutter, um sich dann den Sohn vorzunehmen. Während er das Gespräch mit dem Sohn des Feindes sucht, tritt er in einen imaginären Dialog mit dem eigenen Sohn. Im Wechselgesang mit dem Soldatenchor beschwört der Vater-Soldat Unterschiede und Trennendes zwischen sich und den Feinden, um sich nur umso mehr zu verstricken in die offensichtlichen Ähnlichkeiten und Parallelen. Der Sohn des Anderen indes findet Worte für Hass, Wut und Rache und rüstet sich sprachlich zum Gegenschlag. Und während die Sprache zur Waffe wird, verschlingen sich die gegnerischen Seiten ineinander, wird das Haus des Feindes zum eigenen, tötet der Soldat die eigene Frau und zuletzt vielleicht den eigenen Sohn. Extrait « DER VATER : Das Auge meines Gewehrs starrt dich an. | Du stehst vor deinem Haus, | als könnten deine Knochen es vor meinem Schatten schützen. | Dreh dich um. | Schau dir dein Haus an. | Der Kugelhagel | bringt es zum Einsturz. | Deine Tür ist eine Lüge, | die niemand täuschen kann. | Was meinst du? | Du kannst mich am Eintreten hindern? | Was schützt du da mit deinem Leib? | Wen versteckst du hinter deiner Tür? | Weg da. Geh weg da! | Ich will mit deinem Sohn reden. | Da du ja einen hast. » |